Wie aus zwei Personen ein Ensemble wurde...
Nichts deutete ursprünglich darauf hin, dass ihre Geburt in Darmstadt und seine in Osttirol etwas miteinander zu tun haben könnten, dass das Ensemble Cellino zwar noch nicht gegründet war, aber gewissermaßen schon in der Luft lag.
Als Kind übte sie nämlich zunächst heimlich die Bielmann-Pirouette (ihr Traumberuf war Eiskunstläuferin), bald allerdings - gar nicht mehr heimlich - Cello, der Unterricht bei Roland Kuntze ließ einen neuen Traum sprießen…
Zur selben Zeit glaubte er noch an eine Zukunft als Konditor und kämpfte mit dem – oder gegen das? – Klavier. Bald darauf kam er auf den Geschmack (in Form des Cellos) und zu seinem ersten Lehrer Reinhold Salcher.

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Dann tauchte ein schattenhafter Berührungspunkt auf: Barbara Brauckmann wurde ihre Lehrerin, Max Engel seiner; beide waren sie so gewissermaßen Enkelschüler von Maurice Gendron. Die Liebe zur Kammermusik zeigte sich übrigens auch schon, allerdings noch getrennt, da und dort wurde Streichquartett gespielt.
Langsam nahmen die Ereignisse Fahrt auf: Die Distanz zwischen ihnen schrumpfte von 500 km Luftlinie auf wenige Meter. Beide zogen nach Wien in benachbarte Gassen, beide studierten an der Hochschule für Musik Konzertfach, sie bei Angelica May, er in der Klasse von Valentin Erben und Wolfgang Aichinger.
Nach einem knappen Jahr passierte die erste musikalische Begegnung in der Cellogruppe des Wiener Jeunesse-Orchesters. Da ließ sich die Leidenschaft für’s gemeinsame Musizieren nicht mehr zurückhalten, es entstand – quasi von selber – das Ensemble Cellino.
Als Cello-Duo und im Streichsextett holten sie sich gemeinsam weitere Anregungen bei Mitgliedern des Amadeus Quartetts, des Bartok Quartetts und des Melos Quartetts. Darüber hinaus absolvierte sie später auch noch ein Aufbaustudium bei Michael Flaksman in Mannheim.
Parallel dazu gründete sie das Villa-Lobos Trio, nahm damit CDs auf und wurde für den Latin Grammy Award in der Kategorie "Best Classical Album" nominiert; er wurde Cellist bei den Wiener Symphonikern.
Sie reisten jeweils konzertierend durch Europa, Asien, Nordamerika und Afrika... Und immer wieder führten ihre Wege im Ensemble Cellino zusammen, für Konzerte, als Solisten in Rombergs Doppelkonzert, bei Literatur-Musik-Abenden und Rundfunkaufnahmen.
Was bei ihnen beiden seitdem nicht versiegt, ist die Freude am zugleich durchsichtigen und satten, warmen Klang zweier Celli, die Neugier, auch weniger bekannte Werke der großen Meister aufzuführen und die Begeisterung am musikalischen Dialog, am Disput, einfach am gemeinsamen Musizieren...